Schwimmerbecken im Hallenbad wieder 28°C ?

Die Absenkung der Wassertemperatur des Schwimmerbeckens als Folge der Energiekrise hat das Hallenbad schlimmer getroffen als erwartet. Kinder froren, Schwimmkurse hatten es schwer, und Senioren blieben weg.

NRZ vom 26.07.2023

Der Förderverein Voerder Bäder e.V. unterstützt den Antrag der SPD und freut sich auf eine wieder angenehmere Hallenbadsaison.

Schwimmsporttreibende Vereine hatten bereits im Januar 2023 auf die inakzeptablen Unannehmlichkeiten der Absenkung der Wassertemperatur im Hallenbad hingewiesen, und für ein Überdenken der Maßnahme geworben. In einem Briefwechsel von Frau Lena Hecker, Fachwartin Schwimmen für den Stadtsportverband Voerde, mit der Stadt Voerde heißt es bereits am 25.01.2023: „Aus mehreren (nicht allen) schwimmsporttreibenden Vereinen habe ich die Rückmeldung bekommen, dass die Senkung der Wassertemperatur auf 26°C im Sportbecken zu deutlichen Veränderungen im Trainingsbetrieb geführt hat. Es ist zu erkennen, dass viele Kinder nach 20-30 Minuten durchgefroren sind. Dies zeigt sich durch eindeutige körperliche Reaktionen wie zittern und blaue Lippen. Oft können diese Kinder das reguläre Training nicht beenden. […]. Im Bereich des Anfängerschwimmens trifft es die Kinder ebenfalls insoweit, dass die Kinder sich oft nicht überwinden können, im Sportbecken zu üben, da ihnen das Wasser zu kalt ist. Der Temperaturunterschied von 4°C zwischen beiden Becken ist viel zu hoch […]. Die Vereine mit Nichtschwimmerausbildung sind bereits dazu übergegangen, ihre Übungsleiter mit Neoprenanzügen auszustatten. Auch den Familien wird empfohlen, ihre Kinder damit auszustatten. Allerdings besteht hier die Schwierigkeit darin, dass die Kinder im Neoprenanzug keine Prüfungsleistungen für Schwimmabzeichen ablegen dürfen“.

Daraufhin wies am 27.01.2023 der Vorsitzende des Fördervereins Voerder Bäder, Dr. Günther Jacobi, auf den Effekt zu tiefer Wassertemperaturen auf das Wegbleiben von Senioren hin: „Zum Thema ‚ältere Dauerkunden bleiben aus‘ darf ich aus meiner Erfahrung in 50jähriger Arzttätigkeit darauf hinweisen, dass Ältere ein vom Zentralnervensystem gesteuertes unterreguliertes Temperaturempfinden haben. Außerdem haben sie gegenüber Jüngeren eine verminderte Muskelmasse. Beides führt ganz normal dazu, dass sie kälteempfindlich sind. Auch Laien wissen, dass Oma und Opa sich dicker anziehen, und sie zuhause die Heizung höhergestellt haben. Ich wollte damit nur sagen, dass es im Voerder Hallenbad nicht nur die Kleinen schwer haben, und daher zunehmend wegbleiben“.